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Schwimmen mit Paul oder mein neues und altes Mantra

Zu meinem neuen und altem Mantra später.

Heute war es soweit, ein Training mit Paul Biedermann. Gewonnen über die Netzathleten.de und organisiert von Arena.




15 Uhr; T minus 90 Minuten. Das Ziel ist der Olympiapark und ich merke doch kurzfristig ein klein wenig Aufregung. Wann hat man schon die Möglichkeit mit einem Weltmeister zu trainieren und sich ein paar Tipps  ab zugreifen. Ich schicke in dem Moment einige Stoßgebete zu Petrus denn es schaut nach Regen aus. Nein ich will erst im Schwimmbecken nass werden und nicht auf dem Weg dahin.


Stunden vorher hat Frau Gstell ihr Bündel geschnürt und wurde vom "weltbesten Ehemann" ein bisschen aufgezogen: "Hast du auch deine Schwimmbrille dabei?". Meine Antwort war nur, ja und das in doppelter Ausführung. Hintergrund der Frage war einfach das ich es schon geschafft habe ohne loszuziehen und dann vor dem Becken kapitulieren musste. Denn schwimmen ohne Goggels  und Kontaktlinsen ist nicht die perfekte Verbindung. Ohne Linsen habe ich es schon geschafft, in der Olympia-Schwimmhalle, mich ohne weiteres in der Männerdusche zu verirren und bemerkte es erst wie ich schon mittendrin stand, denn ich sah nur Strichmenschen vor der Türe. Ob Männlein oder Weiblein nicht zu definieren, zumindest nicht für mich.


15:45 Uhr und ich mache mich auf den Weg um an mein Ziel zu gelangen. Lieber früher als zu spät, nur bin ich mal wieder viel zu früh da und hab noch Zeit mich ein bisschen umzusehen. Die Anspannung ist wieder verflogen und ich freu mich richtig auf die Wasserzeit. Ich sehe nur niemanden der uns aufsammeln soll, daher begrüße ich wie üblich die nette Dame an der Kasse mit meinem üblichen "habe die Ehre" und werde sofort wieder erkannt. Bei meiner Nachfrage wo die Menschen von Arena oder Netzathleten sind meinte sie nur zu mir " Ah, a dabei. Des gfreid mi amoi für di..da hast die Kartn" und ich schlüpfe mal schon so ins Olybad hinein. Später bemerke ich, doch es gab einen "Abholservice" im Foyer.


16:30 Uhr und wir haben noch 30 Minten Zeit bis es ins Wasser geht. Fotos machen, Fragen stellen und die Info bekommen das Paul mit 4 Jahren das Seepferdchen nicht bestanden hat da er die 25m am Stück schwimmen, damals, nicht hinbekommen hatte. Alles in einer ganz lockeren Atmosphäre. Paul ist ein Mensch ohne jegliche Berührungsängste, locker drauf, gute Laune, äußerst natürlich und sympatisch. Kein Anflug von Allüren. Leider ist er erkältet aus Stettin gekommen und daher kein gemeinsames schwimmen. Dies ist aber nur verständlich bei der Vorbereitung für London 2012.

17:00 Uhr und ab ins Wasser. Und es ist wirklich Training angesagt. 200m einschwimmen damit wir 6 Teilnehmer beaugäpfelt werden können. Und los geht es mit Technik, den Meter schwimmen kann man auch im Alltag. 100m Streckschwimmen und dann flog der Pullboy ins Wasser. 100m Faustschwimmen, 100m mit gespreizten Fingern, 100m mit dem Gefühl das Wasser zu greifen mit anschließender Manöverkritik für jeden einzelnen. Und jetzt komme ich zu meinem neuen und altem Mantra. Mach dich lang, mach dich lang und mach dich nochmals lang. Im laufe der Zeit bin ich übergeganen im 2er Zug zu schwimmen. Bei meinem Wiedereinstieg in sportliche leben erst einmal weil mir die Luft fehlte, dann wohl einfach aus Bequemlichkeit. Ich merke bei den lockeren 100m , immer wieder eingeschoben zwischen den Techikeinheiten, die ich im 3er Zug schwimme: es geht für mich einfacher, denn da kann ich mich lang machen. Warum keine Ahnung? Atmung oder eingeschliffene Bewegungsabläufe von Kindesbeinen an? Mach dich lang und bleib bei dem gewohnten Stil wo du dich am wohlsten fühlst. Japp, dabei werde ich bleiben und werde mir stets im Wasser mein Mantra vorbeten. Mach dich lang, mach dich lang, mach dich lang...dann wirst du schneller.
Weiter ging es mit Frontquadratschwimmen, einfach um Bewegungsabläufe bewusst zu machen. Und immer wieder Fragen aus dem Wasser zu Paul, der brav wie ein Trainer, den Beckenrand mit uns "Bleienten" auf und ab wanderte. Dann, ich bezeichne dies mal als Wasserspiele, Arme angewinkelt neben dem Kopf und im Anschluss nach oben und dabei versuchen sich über 15 Sek. über Wasser zu halten und dabei nicht abzusaufen in dem man "stehend" sich im Delphinschlag über Wasser hält. Die Beine sollten auch noch dran glauben indem man sich einen Partner schnappt und ihn versucht innerhalb von 10 Sek. von sich wegzuschieben. Kurz heftig und mein Gegenüber musste leider wegen Krämpfe bei Runde 3 aufgeben. Raus aus dem Becken und Liegestütz, eigentlich für die Verlierer der Challange gedacht...aber gemeinsam wurde entschieden es gab für jeden wohl ein Unentschieden. Gemeinsam am Beckenrand ein 1 und 2 und 3 und 4..bis 10. Nochmals ab ins Wasser geschickt worden für 200m Lagen. Hallo.... hier ist Omi im Becken und wann hab ich das letzte mal 200m Lagen geschwommen, muss wohl knappe 20 Jahre her gewesen sein. Nur gut das ich aus vergangenem zehren konnte und habe mich irgendwie über die 50m Delphin gerettet, völlig orientierungslos die 50m Rücken hinter mich gebracht da Wasser in der Brille war, der Rest war ohne Probleme. Nochmals locker ausschwimmen und die Stunde war vorbei. Wie immer wenn ich keinen Zettel vor mir habe der mir sagt wie viel ich schwimmen muss setzt mein Hirn aus und ich kann es nicht zusammenfassen wie viele Kacheln ich gezählt habe. Wasser und Chlor schlagen echt auf das Kurzzeitgedächtnis. Zwischendrin war noch ein überprüfen der Rollwende angesagt. Eigentlich sollte ich es doch besser wissen, aber... das erste mal zum Beckenrand geschwommen und ich Depp ziehe einen Meter davor nochmals den Kopf hoch. Die einzige Antwort die ich bekam: "Du weißt doch das das Becken zu Ende ist". Ne das konnte ich dann doch nicht auf mir sitzen lassen und sofort auf in die zweite Runde, denn ich weis ich kann es. "Gut das hat jetzt gepasst, gerade auch mit Delphinschlag auf den ersten Metern" so zumindest sinngemäß. 


Im Anschluss noch Tipps für das Aufdehnen des Schultergürtel, ein Gruppenbild, ein klein wenig noch quatschen und "Beute" gab es auch noch. Danach zerstreute sich der wild zusammengewürfelte Haufen wieder in seine Windrichtung.


und Paul stand wieder am Becken für die nächste Trainingsgruppe der Stadtwerke München.

Fazit für mich: Zu allererst hat es einen riesen Spaß gemacht. Ich darf nicht im Wasser den Kopf abschalten und nicht im Nähmaschinentakt schwimmen, was sogar mir schwer fällt bei der Monotonie des Kachelzählen wenn Meter machen angesagt ist. Mach dich lang, mach dich lang, mach dich lang und werde deiner Bewegungsabläufe mehr bewusst. Ab und dann doch mal einen Trainer aufsuchen.

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